Ein Bericht vom Ultra Trail E51 ziemlich genau aus der Mitte des Julis 2015:
Für mich gab’s eigentlich kein besseres Geburtstagsgeschenk als einen Tag vor dem Start des Ultra Trail in Grindelwald noch den letzten Startplatz zu erhaschen. Aufgrund der ebenfalls passenden ultraheißen Temperaturen wurde der Start der langen Strecken komplett eine Stunde vorverlegt, und das war auch angebracht. Da wissen die Event erprobten Schweizer wirklich, wie man reagieren sollte, um möglichst viele Läufer über die Berge zu bekommen. Aufgrund meiner diesjährigen Radvorbereitung auf den Stoneman Miriquidi ging ich den 51 km langen und 3100hm schweren Lauf ruhig an. Und auch das sollte sich zum Ende des Laufes absolut auszahlen. Die schwindende Dunkelheit und die aufgehende Sonne genoss ich nach dem Start in Dorf Grindelwald hinauf zur Grossen Scheidegg sehr. Auf 2100 m Höhe angekommen gab es dann schon die erste Verpflegungsstelle. Hier begann einer der wohl schönsten Panoramatrails der Welt. Mein Weg führte mich über den First hinauf zum Faulhorn auf 2600 m. Erste Euphorie machte sich nach ca. 23 km in meinem Körper breit und ich spürte, trotz der sehr wenigen Laufkilometer in der Vorbereitung, das wird heute mein Tag. Es ging nach einer Stärkung am gut ausgestatten Buffet weiter an der Mändlenen Hütte vorbei zur Schynige Platte. Diese bis dato zurückgelegte Strecke konnte ich bereits vor einigen Jahren mit einem Kollegen abwandern. Heute jedoch hatte ich volle Sicht und auf den Gipfeln gefühlte 25°C – Einfach unvergessliches Ultratrailen !! Der Wahnsinn in Laufschuhen !! Dann kam es für mich zum unschönen Teil der Strecke. 10 km steil bergab ohne Stöcke. Die hatte ich trotz eines erfolgreichen Tests am Vortag einfach mal zu Hause gelassen. Die braucht „Mann“ doch nicht. In Burglauenen angekommen gab es zwar nochmals eine Verpflegung, aber hier stand für mich schon fest: „Die nächsten Tage bekommst du den schönsten Muskelkater deines Lebens.“ Egal. Es fehlten nur noch leichte 6 Bergankilometer auf gut 900 m nach Grindelwald. Nach 8:24 h war ich dann, eigentlich und zu meiner eigenen Überraschung, recht frisch und mit einem Zielsprung wieder bei 35°C angekommen.